Maschinenbau, Elektro- und Metallindustrie (MEM)

Mit Präzision in eine erfolgreiche Zukunft

Von Lena Bulczak · 2014

Die Schweizer Maschinenbau-, Elektro- und Metallindustrie ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige. Am kostenintensiven Produktionsstandort Schweiz punkten die Unternehmen vor allem in der Hightech-Branche.

Die Maschinenbau, Elektro- und Metallindustrie, kurz MEM, nimmt in der Schweizer Volkswirtschaft eine Schlüsselrolle ein. Mit rund 330.000 Beschäftigten ist die Branche der größte industrielle Arbeitgeber der Eidgenossenschaft, mehr als zehn Prozent aller Schweizer Arbeitnehmer sind dort tätig. Innerhalb des industriellen Sektors bildet die Schweizer MEM-Industrie den größten Teilbereich. Auf sie entfallen 58,1 Prozent der Industriebeschäftigten und die Hälfte der industriellen Wertschöpfung.

Unternehmerischer Mittelstand trägt die Branche

Vertreten werden die Unternehmen von dem Verband Swissmen. „Wir haben circa 1.000 Mitglieder. Landesweit gibt es allerdings zwischen 13.000 und 17.000 Unternehmen, die der MEM-Industrie angehören“, sagt Ivo Zimmermann, Kommunikationsleiter bei Swissmen. „Das zeigt, wie die Branche aufgestellt ist. Der größte Anteil an Firmen gehört zu den KMUS, also den kleinen und mittelständischen Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern.“ Große, multinationale Konzerne wie ABB und Georg Fischer machen nur einen Bruchteil der gesamten Industrie aus. Circa 98 Prozent aller MEM-Unternehmen mit 65 Prozent der Arbeitskräfte gehören in die Kategorie kmu. „Sie bilden das Rückgrat der Schweizer Industrie“, so Zimmermann. Mit einem Exportvolumen von 65 Millionen Schweizer Franken ist die mem-Industrie für 32,5 Prozent der Güterausfuhren in der Schweiz verantwortlich. Dennoch importiert die Branche mehr als sie exportiert, der Importüberschuss beträgt knapp zwei Milliarden CHF. „Das liegt daran, dass in der Schweiz praktisch keine Fahrzeuge gebaut werden. Das lässt die Importe signifikant steigen“, erklärt Zimmermann.

Exporte gehen vor allem in EU-Länder

Den größten Teil der Exporte liefern die mem-Unternehmen nach Europa. Deutschland ist dabei ein wichtiger Kunde, insbesondere die Automobilbranche. Viele Automobilzulieferer kommen aus der Schweiz und bieten Entwicklungen aus der Präzisions- und Elektrotechnik. Generell sind die Produkte und Exporte der Schweizer MEM-Industrie fast ausschließlich im High-End Bereich zu finden. „Die Schweiz ist ein sehr teurer Produktionsstandort. Dementsprechend liegt die Stärke unserer Unternehmen darin, profitable Nischenmärkte zu finden und dort die globale Spitzenposition einzunehmen“, sagt Swissmen-Sprecher Ivo Zimmermann. Wichtige Produkte sind Papier-und Nahrungsmittelmaschinen, Waagen und andere Präzisionswerkzeuge.
Bereits die Finanzkrise 2008 hatte das Geschäft stagnieren lassen. Durch die Aufwertung des Schweizer Franken drei Jahre später und dem darauf folgenden starken Wechselkurs gingen die Exportpreise und die Auftragseingänge dann kontinuierlich zurück. In einer Studie ist die Unternehmensberatung McKinsey allerdings zu dem Schluss gekommen, dass sich die Schweizer MEM-Industrie im Vergleich zu der Branche in anderen Ländern wie Frankreich und Großbritannien besser behaupten konnte. Für die Berater war es deswegen nicht verwunderlich, dass die Erholung des wirtschaftlichen Klimas im Jahr 2013 auch zu einer verbesserten Situation für die MEM-Unternehmen geführt hat.

Im Maschinenbau und in der Elektro- und Metallverarbeitung sind Mittelständler eine Säule der Wirtschaft.

McKinsey hat in der Studie fünf Handlungsfelder ausgemacht, in denen sich die Unternehmen der Schweizer MEM-Industrie verstärkt engagieren müssen, um ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Diese sind neben Globalisierung, Produktivität und Agilität auch Innovation und Fachkräfte. Thomas Jung, Verwaltungsratspräsident von Acutronic, sagt: „Der Konkurrenzdruck aus Asien wird stark zunehmen und erzeugt einen direkten Handlungsbedarf in der Schweiz und Europa, der den Innovationsvorsprung sichern soll.“ Um die dafür nötigen Fachkräfte auszubilden, legt der mem-Verband Swissmen einen starken Fokus auf die Berufsausbildung für Jugendliche. Ivo Zimmermann ist zuversichtlich, dass die Branche die Herausforderungen der Zukunft bewältigt: „Wir sind gut aufgestellt und können von unserer Erfahrung und unserem Spezialwissen profitieren.“

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