Qualität aus Tradition

Edle Unruhen

Von Thomas Bleibtreu · 2014

Schweizer Uhren – wohl kaum ein anderes Produkt steht so sehr für Schweizer Qualitätshandwerk wie diese Wunderwerke. Und sie stehen für eine jahrhunderte lange eidgenössische Tradition.

Uhren aus der Alpenrepublik seit Jahrhunderten für erstklassige Qualität und Tradition. Unternehmen wie Tagheuer, Cartier, Rolex oder Omega gelten im Uhrenhandwerk als Synonyme für Luxus, Design, feinster handwerklicher Verarbeitung und Tradition in Verbindung mit Innovation. Auf mehr als 400 Jahre Tradition und Erfahrung in der Herstellung von Uhren können die Schweizer mittlerweile zurückblicken. War es in den Anfängen noch ein Handwerk, das in kleinen Werkstätten von großen Meistern zu Hause war, ist es heute eine Industrie. 95 Prozent der Schweizer Produktion geht ins Ausland, die Schweiz ist in diesem Segment Weltmarktführer.
Als die Herstellungstechniken immer maschineller wurden und ein Preisverfall einsetzte, gab es auch existenzielle Krisen. Ein Restrukturierungsprozess nach dem anderen fand in den 70er-Jahren statt, bis sich nach einer Konsolidierung der Markt wieder erholte. Die Exporte der Uhrenindustrie zogen wieder kräftig an.
Ein Durchbruch gelang mit den Kreationen von Swatch. Die Bieler Firma entwickelte sich in Kürze zum Weltmarktführer. Der Erfolg kam durch die Nachfrage aus dem unteren Marktsegment und Uhren, die Kultcharakter besaßen. Preiswerte und farbige Uhren hingen bald an jedem Handgelenk, und der Trend ging zur Zweit-, Dritt- und Viertuhr.
Heute machen vor allem die asiatischen Konkurrenten, zuerst die Japaner, dann auch die Chinesen, mit Massenware und Kopien dem Schweizer Uhrenhandwerk zu schaffen. Von der wirtschaftlichen Bedeutung her sind Uhren mit einem Umsatz von mehr als zwölf Milliarden Franken ein wichtiger Faktor der gesamtwirtschaftlichen Erfolgsrechnung.
Auf dem Schweizer Markt tummeln sich etwa 200 Marken. Die Gesamtproduktion liegt bei 25 Millionen Exemplaren. Die Preisspanne reicht von relativ billig bis zu Sonderanfertigungen von einer Million Schweizer Franken. Wobei die Nachfrage teuren Stücken deutlich anzieht. Im Durchschnitt werden 500 Schweizer Franken für eine Uhr gezahlt.

Cluster für den Uhrenexport

„Die Uhrenindustrie ist für den Industriestandort Schweiz nicht nur ein wertvoller Botschafter, sondern mit Exporterlösen von über 20 Milliarden Schweizer Franken auch ein gewichtiger Pfeiler, der in einigen Regionen unseres Landes eine wirtschaftlich überragende Bedeutung einnimmt“, heißt es in einer Studie der Credit Suisse.
Inzwischen bildet die Uhrenindustrie den drittwichtigsten Schweizer Exportsektor nach der Pharmaindustrie und dem Maschinenbau. Dank der langjährigen Erfahrung sowie der Konzentration von Know-how ist die Schweiz Weltmarktführerin im Bereich hochwertiger Uhren. Die eidgenössische Uhrenindustrie präsentiert sich dabei laut Credit Suisse als ausgewachsenes Cluster, in dem die einzelnen Akteure vom Zulieferer über die Marke bis zum Händler wie ein Uhrwerk aufeinander abgestimmt sind.

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