Elektromobilität

Berechtigte Hoffnungen auf schnelles Wachstum

Von Kathrin Friedrich · 2014

Die Schweiz ist einer der Vorreiter, was Elektromobilität angeht. Das E-Auto kommt, aber auch die Schweiz kämpft mit Problemen und Vorurteilen wie: zu teuer, zu geringe Reichweite oder fehlende Infrastruktur. Wann gelingt E-Mobilität der große Durchbruch?

Der Gesamtbestand an Straßenfahrzeugen ist 2013 in der Schweiz auf 5,7 Millionen angewachsen. Deutlich vergrößert haben sich auch die Bestände der Hybrid- sowie der Elektroautos. Die entsprechenden Zuwachsraten stellen mit 24 und rund 53 Prozent ein traumhaftes Wachstum dar. Dabei handelte es sich allerdings um Steigerungen von einem niedrigem Niveau aus: 2013 fuhr lediglich einer von 124 Personenwagen mit Hybrid- und gerade mal einer von 1.610 Wagen mit reinem Elektromotor. Dies geht aus der vom Bundesamt für Statistik publizierten Straßenfahrzeugstatistik hervor.

Zuversichtliche Prognosen

Das könnte sich allerdings bald ändern. Denn in den letzten Jahren war die geringe Modellauswahl bei den E-Autos ein Grund für die Zurückhaltung der Schweizer. Nun hat die Autoindustrie reagiert: Vor allem BMW und Volkswagen ziehen mit neuen Modellen nach. So steigt die Auswahl, doch der Preis für die E-Autos bleibt weiterhin hoch. Einer der Hauptgründe dafür liegt beim Preis der Lithium-Ionen-Batterien. Die Kosten dafür werden allerdings aufgrund der steigenden Produktionsvolumina sinken: Schätzungen zufolge sollen sich die Preise bis 2020 halbieren. Im gleichen Zeitraum rechnen Experten vom Schweizer Forum Elektromobilität mit einer Zahl von 700.000 Elektrofahrzeugen in der Schweiz. Für das kleine Land mit acht Millionen Einwohnern wäre das enorm. Schließlich peilt Deutschland eine Zahl von einer Million E-Autos, ebenfalls bis 2020 an, das aber mit über 80 Millionen Einwohnern.

Schnellladenetz wird immer besser

Hinzu kommt, dass sich Schweizer Autofahrer eine hohe Reichweite wünschen, selbst wenn dies oft nur ein psychologischer Faktor ist. Gemäß dem Bundesamt für Statistik liegt nämlich die durchschnittliche Tagesdistanz in der Schweiz bei 36,7 Kilometer, davon 23,9 mit einem Personenwagen. Also eine Distanz, die ein E-Auto locker schafft und die es damit zum Alltagsauto schlechthin macht. Auch die fehlende Infrastruktur wird oft als Hemmnis für höhere Absatzzahlen genannt. Hier rüstete sich die Schweiz allerdings gerade, um mit dem 2012 angestoßenen Projekt EVite ein flächendeckendes Schnellladenetz aufzubauen. Derzeit sind 254 Ladestationen in Betrieb oder geplant, regelmäßig kommen neue hinzu. Ganz Europa kann sich allerdings ein Beispiel an Norwegen nehmen. Elektroautos gibt es dort steuerfrei zu kaufen, während herkömmliche Autos hoch besteuert werden. Dadurch ist annähernd Preisparität erreicht. Zudem darf man in Oslo mit dem Elektromobil auf den Busspuren fahren und gratis in den Innenstädten parken und laden. Das alles zusammen macht Norwegen momentan zur führenden Nation für Elektromobilität.

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